Ein perfekter Tag für den TC Parkhaus
Jan Niklas zermürbte seinen Einzelgegner und spielte mit Mariusz Zielinski auch ein fantastisches Doppel.

Foto: Rainer Raffalski
Eickeler starten mit einem heiß erkämpften 5:4-Erfolg in die Spielzeit. Jan Niklas gibt ein starkes Debüt. Köln verpokert sich bei den Doppeln.

TC Parkhaus Wanne-Eickel – Kölner THC Stadion Rot-Weiß 5:4

Einzel: Tero Vilen – Roberto Menendez 3:6, 1:6; Janosch Blaha – Giuseppe menga 1:6, 3:6; Frank Ehlert – Stefan Kirsch 7:5, 2:6, 6:10; Mariusz Zielinski – Thomas Olschewski 6:2, 6:1; Tobias Siechau – Anish Pulickal 6:4, 6:2; Jan Niklas – Ron Röhrig 6:2, 6:2.

Doppel: Blaha/Ehlert – Menendez/Menga 5:7, 2:6; Vilen/Siechau – Lars Weyen/Carsten Neuhaus 6:3, 6:3; Zielinski/Niklas – Kirsch/Boris Krumm 6:0, 6:0.

Besser konnte die Bundesligasaison für den TC Parkhaus Wanne-Eickel nicht beginnen. Nach dem hart erkämpften 5:4-Sieg über faire Gäste aus Köln hatten die Herren 30 jeden Grund, auf einen wunderbaren Tennistag anzustoßen. Sie hatten ihren zahlreichen Fans, die sich von der glühenden Sonne stundenlang braten ließen, wieder einmal alles geboten, was den Tennissport so attraktiv macht: Fantastische Einzelschläge, zäh umkämpfte Endlos-Rallyes, knisternde Spannung und auch ein paar kleine Dramen.

„Wir sind sehr zufrieden. Das war ein wichtiger Auftaktsieg, der Motivation gibt für die nächsten Spiele“, freute sich TCP-Sportwartin Katja Kostuj. „Auch die Stimmung war toll, wir haben eine supernette Mannschaft.“

In der Tat fügten sich die „Neuen“ nicht nur menschlich gut ein. So verlangte Janosch Blaha dem hoch favorisierten Giuseppe Menga einiges ab und trug mit seinem druckvollen Spiel dazu bei, dass die Zuschauer auf der Terrasse einen spektakulären Schlagabtausch bestaunen durften. Als Blaha im zweiten Satz ein 0:2 in einen 3:2-Vorsprung verwandelte, roch es sogar kurz nach einer Überraschung. Aber dann legte der Italiener wieder eine Schüppe drauf, nahm die Bälle extrem früh und drängte Blaha meist in die Defensive, aus der es dann kein Entrinnen mehr gab.

Diesen Punkt hatte der TCP ohnehin nicht auf der Rechnung, wohl aber hoffte man auf Siege in den beiden übrigen Einzeln der ersten Runde. Aus gutem Grund. Denn Mariusz Zielinski tat das, was er seit zehn Jahren an der Reichsstraße regelmäßig macht: Er kratzte die Bälle auch aus den hintersten Ecken des Platzes, war trotz seiner 41 Lenze auf flinken Beinen unterwegs, machte so gut wie keinen Fehler und widerlegte seinen Gegner, der meinte, einen Zielinski von der Grundlinie aus besiegen zu können. Welch’ ein Irrtum.

Etwas offensiver von der Spielweise, aber ähnlich zäh und fehlerfrei verrichtete Debütant Jan Niklas sein Werk. Der zweite Neuzugang des TCP, gut anderthalb Köpfe größer als sein Gegner, trieb den flinken Kölner von links nach rechts und von rechts nach links, parierte dessen verzweifelte Schüsse oft mit Vorhand-Slice, streute auch immer wieder gefühlvolle Stopps ein und kam fast zeitgleich mit Zielinski als Sieger vom Platz. Der TCP führte 2:1, alles lief nach Plan.

Das blieb zunächst auch so. Denn dass Tero Vilen dem Spanier Roberto Menendez würde gratulieren müssen, war zu befürchten. Der Finne hielt den ersten Satz zwar lange offen, doch mit schnellen Beinen und noch schnellerem Armzug war der Spanier einfach einen Tick besser. Dafür spielte Tobias Siechau anschließend stark auf und brachte den TCP mit einem sicheren Sieg über Pulickal mit 3:2 in Führung.

Nun hoffte alles auf Frank Ehlert, und der hatte den wichtigen vierten Punkt tatsächlich auf dem Schläger. Mit Kirsch lieferte er sich lange und druckvolle Grundlinienduelle, fast jedes Spiel war heiß umkämpft. Bei 7:5, 2:4 zollte Ehlert der zweistündigen Hitzeschlacht Tribut. Beide Waden krampften, er konnte kaum noch laufen, schlug mehrfach von unten auf. So ging Satz zwei verloren. Im Matchtiebreak biss sich Ehlert noch mal rein – bis er durch eine kaum nachvollziehbare Entscheidung des Stuhlschiedsrichters aus der Fassung geriet. Statt 5:2 führte er zwar immer noch 4:3, aber danach ging nichts mehr, und es hieß 3:3.

Also mussten zwei Doppel her – angesichts der Klasse der beiden Kölner Spitzenspieler scheinbar ein frommer Wunsch. Doch die Gäste verpokerten sich bei ihrer Aufstellung, packten beide Topleute ins erste Doppel und waren auf den beiden anderen Plätzen deutlich unterlegen. So durfte am Ende doch die Eickeler jubeln. Das geht gut los.

Wolfgang Volmer

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